Ueber die Ursachen der Gährungen und Infectionskrankheiten und deren Beziehungen zum Causalproblem und zur Ernergetik

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A. Hirschwald, 1893 - 52 pages
 

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Popular passages

Page 20 - Jede Energieform hat das Bestreben, von Stellen, in welchen sie in höherer Intensität vorhanden ist, zu Stellen von niederer Intensität überzugehen.
Page 15 - proportional" und „für ein richtig gedachtes Causalverhältniss" lässt sich stets die „nothwendige Gleichung" aufstellen. In diesem eindeutigen Sinne unterscheidet Mayer 1845 bereits für die organischen Vorgänge streng zwischen dem „Stoffwechsel als Ursache der Leistung" und dem Einflüsse der Nerven, die diese stets innere Ursache mr Erscheinung bringen.
Page 27 - Hiernach sind die Ursachen stets innere und quantitativ abgeglichene, so dass kleine Ursachen auch nur kleine Wirkungen haben; hiernach ist die Auslösung oder Erregung stets ein äusserer Vorgang, und kleine Kräfte können grosse Wirkungen wohl auslösen, aber nicht verursachen. Man kann auch im Sprachgebrauchs jeder Verwirrung begegnen, wenn man sich daran gewöhnt, die auslösenden Kräfte stets als Gährnngsund Infections-„Erreger" und im physiologischen Geschehen nach altem Gebrauche als...
Page 16 - Idee des Organismus oder der Gattung" nicht begnügen dürfe; ich wies darauf bin (S. 742), dass man unterscheiden müsse „zwischen der immanenten Ursache, welche die bestimmte Organisation angiebt, und den Bedingungen, unter denen sie diese in bestimmter Richtung angelegte Organisation wirklich zur Erscheinung zu bringen vermag".
Page 41 - Cholera auslösen und bei der echten Cholera asiatica kommen Fälle vor, bei denen diese beiden Bacterien neben einander in einer Anordnung vorkommen, dass es unmöglich sein kann, zu entscheiden, ob in concreto der Kommabacillus oder die andere Bacterienart die wichtigere ist. Dasselbe Organ oder Gewebe kann durch ganz verschiedenartige Krankheitserreger anatomisch ähnliche Veränderungen eingehen oder es können ganz ähnliche Symptome hervorgerufen werden. Bei Syphilis, Lepra, Actinomycose...
Page 14 - In der monistischen Begründung und Fassung des Gesetzes von der Erhaltung der Energie gewinnt dieses Gesetz bei Mayer den Charakter eines Integralgesetzes von absoluter Gültigkeit. Unter dieser rationalistischen Voraussetzung müssen Ursache und Wirkung in ein Identitätsverhältniss gebracht werden, sind Ursache und Wirkung Erscheinungsformen eines und desselben Objectes. Wird in dieser Idee von Mayer die Ursache als das tlefinirl was zur Erzielung einer Wirkung aufgewendet wird, so wird damit...
Page 29 - Gährnngen und Krankheiten aus. Wechseln diese Bedingungen, so hört die specifische Infections oder Gährungszelle auf specifisch zu wirken, sie hört auf Überhaupt zu wirken, oder sie wirkt anders! Damit allein wird die naturwissenschaftliche Haltlosigkeit jener Auffassung illustrirt, welche in „specifischen" Infectionserregern die „Ursache" und die „Entität" oder das „Wesen" der „specifischen" Infectionskrankheiten sehen will.
Page 21 - Energie durch Uebertragung von Bewegung, dh durch einen Verlust an Energie für das erste System auch auslösend auf andere Energie.
Page 12 - Die Sinnesnerven empfinden zwar zunächst nur ihre eigenen Zustände, oder das Sensorium empfindet die Zustände der Sinnesnerven; aber dadurch, dafs die Sinnesnerven als Körper die Eigenschaften anderer Körper teilen, dafs sie im Raume ausgedehnt sind, dafs ihnen eine Erzitterung mitgeteilt werden kann und dafs sie chemisch, durch die Wärme und die Elektrizität verändert werden können.
Page 16 - Same, die Contagien und Miasmen wollen wir mit Liebig kurzweg als Erreger bezeichnen. Sobald einer dieser Erreger mit erregungsfähiger Substanz zusammenkommt und die Bedingungen für das Zustandekommen und die Unterhaltung der Erregung günstig sind, so leitet sich eine stets gleichartige Bewegung ein, welche erst dann ihr Ende erreicht, wenn alle erregungsfähige Substanz die Bewegung durchgemacht hat oder der Erreger selbst quantitativ erschöpft ist; ohne das ist die Bewegung endlos.

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